Schweiz
Gesellschaft & Politik

Die VBS-Leaks sollen offenbar aus dem eigenen Geheimdienst kommen

Bericht: Hinter den VBS-Leaks soll der eigene Geheimdienst stecken

27.02.2025, 08:2227.02.2025, 12:42
Mehr «Schweiz»

Am Mittwoch kam es im VBS der abtretenden Bundesrätin Viola Amherd zum Knall – so wurden gleichzeitig die Rücktritte von Armeechef Thomas Süssli und Christian Dussey, Chef des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), bekannt. Das Brisante daran: Die Informationen wurden nicht vom Bund offiziell kommuniziert, sondern wurden über einen Medienbericht der NZZ bekannt. Das VBS reichte wegen der Indiskretion eine Anzeige gegen unbekannt ein – es stand der Verdacht im Raum, dass das Leck seinen Ursprung in einem anderen Departement haben könnte.

Bundesraetin Viola Amherd spricht an einer Medienkonferenz, am Mittwoch, 26. Februar 2025, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Viola Amherd bei der Medienkonferenz am Mittwoch.Bild: keystone

Wie der «Blick» nun berichtet, dürfte dies allerdings nicht der Fall sein. Wie Recherchen der Zeitung zeigen, soll es offenbar innerhalb des Nachrichtendiensts des Bundes zum Informationsleck zu den Abgängen im Verteidigungsdepartement gekommen sein.

Dutzende Offiziere hätten bereits am Montag von den Rücktritten aus verschiedenen Telefonanrufen und Mails gewusst, heisst es mit Verweis auf Armeequellen weiter. Das VBS habe sich auf Anfrage nicht dazu äussern wollen.

Im Verteidigungsdepartement war zuvor das mögliche Leck im Finanzdepartement von Karin Keller-Sutter (FDP) geortet worden. Ständerätin Andrea Gmür, Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission und Parteikollegin von Viola Amherd, fragte auf X:

«Woher das Leak? War es wieder die FDP-NZZ-Connection, Frau Keller-Sutter?»

Das Finanzdepartement wehrte sich in der Folge gegen die Darstellung. Dies sei «eine Unterstellung», so Pascal Hollenstein, Informationschef von Keller-Sutters Departement, gegenüber dem «Blick».

Bundesraetin Karin Keller-Sutter spricht an einer Medienkonferenz ueber die finanzpolitische Standortbestimmung zum Voranschlag 2026 und das provisorische Rechnungsergebnis 2024 am Mittwoch, den 12. F ...
Am Mittwoch machten Gerüchte über ein Leck aus Keller-Sutters Departement die Runde.Bild: keystone

Hintergrund der Vorwürfe gegen das Finanzdepartement ist die Berichten zufolge schwierige Beziehung zwischen Amherd und Keller-Sutter. Die FDP-Bundesrätin stellte sich als Verfechterin der Schuldenbremse regelmässig gegen Amherds Pläne für eine Aufstockung der Armeegelder. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rikki-Tiki-Tavi
27.02.2025 09:42registriert April 2020
Genau mein Humor: "die anderen waren es, Strafanzeige!!!"
- "Hui nein, wir waren es selbst. Ok. Ist halt so."
Hauptsache, für Frau Amherd ist der Leak das Schlimmste, und nicht die Missstände.
453
Melden
Zum Kommentar
avatar
Gina3
27.02.2025 09:17registriert September 2023
Vielleicht sollten sie sich weniger mit diesen "Leaks" beschäftigen -ob sie nun gesteuert und gewollt sind oder nicht- und sich mehr für die Korruption interessieren???
(Opps pardon: Lobbying auf gut bernisch)
362
Melden
Zum Kommentar
avatar
marco_pollo
27.02.2025 09:34registriert Januar 2025
Ui der "Blick" hat recherchiert? Sowas machen die? ;-)

Spass beiseite, schön dass wenigstens jemand die Aufgabe der Recherche übernimmt. Auch wenns nicht die Betroffenen selbst sind. Diese zeigen ohne jede Beweislast erstmal mit dem Finger auf andere.
Sagt alles über die Kompetenz und das kollegiale Verhalten.
272
Melden
Zum Kommentar
16
Mit Harley Davidson in Niederwil AG gestürzt – 2 Töfffahrer schwer verletzt
In Niederwil AG hat sich am Samstagabend ein schwerer Unfall ereignet. Eine Gruppe Harley-Davidson-Fahrer war im Aargau unterwegs, als es während eines Überholmanövers zur Kollision kam.
Die Töffgruppe war von Bremgarten AG Richtung Mellingen unterwegs, wie Aline Rey, Sprecherin der Kantonspolizei Aargau, gegenüber BRK News erklärt. Aus noch unbekannten Gründen starteten die Fahrer innerhalb der Gruppe ein Überholmanöver, worauf es zu einer Streifkollision kam. «Dabei stürzten zwei Töfffahrer.»
Zur Story